Unglaublich bunte Hafenstadt (06.-07.12.2015)
Nach einigen Tagen in Santiago unternahmen wir einen Side-Trip an die Pazifik-Küste, in die 1,5 Stunden entfernte Hafenstadt Valparaíso, genannt „Valpo„. Valpo ist bekannt als bedeutender Pazifikhafen und zugleich mit seinem historischen Kern als UNESCO Weltkulturerbe. Sie gilt als Kulturzentrum Chiles. Bilder, die einem beim Gedanken an Valpo in den Kopf schießen sind Graffitis/Street Art oder die Ascensores/Seilbahnen bzw. Aufzüge. Beides findet man reichlich in der ganzen Stadt. Heute zählt Valparaíso zu den wichtigsten Häfen Südamerikas und im 19. Jahrhundert war die Stadt sogar über Jahrzente der größte Hafen des gesamten Pazifikraumes.
Stadt der Hügel, Seil-Aufzüge und Treppen
Die Seilbahnen sind zum Teil noch immer in Gebrauch. Die Älteste stammt aus dem späten 19. Jahrhundert: Ascensor Concepcion (1883) und fährt noch immer. Benötigt wurden
und werden die Aufzüge, da sich Vapo über viele Hügel erstreckt und die Seilbahnen somit viele Wohngegenden erschließen. Für einen minimalen Preis pro Fahrt, nutzen Touristen wie auch Einheimische (Porteños) die Seilbahnen. Natürlich sind sie nicht nur praktisch, sondern auch ein beliebtes Fotomotiv. Neben den Aufzügen hat Valpo auch unzählige, teils sehr lange Treppen – meist sehr bunt bemalt sind sie ebenfalls ein Highlight des Straßenbildes.
Wir hatten ein Hostal gewählt, dass sich auf einem der Hügel befindet und somit eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Hafen bot. Da wir es morgens verließen und abends erst zurückkehrten war es auch nicht schlimm, dass es einen ganz schönen langen und anstrengenden Fußmarsch bedurfte um es zu erreichen (und das in der Süd-sommerlichen Hitze!).
Gefährlicher Spinnen-Besuch
An einem Abend hatten wir leider einen ungebeten Gast in unserem Zimmer. Noch wenige Tage zuvor hatte uns Liz in Santiago erzählt, dass es in Chile im Prinzip nur 1 giftiges und gefährliches Tier geben würde – eine braune Spinne namens Recluse. Bilder hatten wir uns keine angesehen aber wir mussten beim Anblick einer recht großen Spinne an der Wand in unserem Zimmer (als wir ins Bett gehen wollten) zwangsläufig an die Recluse Spider denken. Heute wissen wir, dass die Spinne in unserem Zimmer eine solche gefährliche Jagdspinne war! Treibt man die Spinne in die Enge oder quetscht sie versehentlich ein (sie versteckt sich gerne in Bettwaren oder Kleidung), beißt sie zu und der Biss kann – wenn auch nur in wenigen Fällen – sogar tödlich sein für den Menschen! Um dies nicht zu riskieren, machte Nils mit Paulines Flip-Flop kurzen Prozess mit dem 8-Beiner – so wie es unsere Gastgeber aus Santiago uns aufgetragen hatten.
Bunte Bilder wohin man schaut
Wie erwähnt, ist Valpo vor allem für seine Street Art bekannt. Egal ob man mit einer Karte durch die Straßen läuft und nach bestimmten, darauf eingezeichneten Bildern sucht oder sich einfach treiben lässt und planlos durch die Gassen und Straßen streift – man bleibt alle paar Meter stehen und zückt die Kamera. Es ist unglaublich, wieviele Bilder die Wände verschönen – von riesigen Fassaden bis hin zu kleinen kreativen Werken. Einige Bilder finden sich auf Postkarten wieder. Es machte Spaß die Stadt zu erkunden, wobei es eine ganze Weile dauerte unsere hunderte von Fotos dieser 2 Tage (!) durchzugehen, zu bearbeiten etc. Daher findet ihr für Valpo auch gleich 2 Foto Alben auf unserer Seite – die Auswahl viel einfach zu schwer 😉
Wie es sich für eine Hafenstadt und das Zwielicht gehört, gilt auch Valpo als nicht ganz ungefährlich. Einhellig wird davor gewarnt nach Einbruch der Dunkelheit (alleine) unterwegs zu sein und es gibt tatsächlich Gegenden, bei denen gänzlich abgeraten wird, sie als Tourist zu besuchen. In der Touristen-Info haben sie uns ein paar solcher Viertel genannt. Nun – an unserem zweiten Tag wollten wir jedoch in eine Gegend, in der es eine Vielzahl von Wandbildern gab, sozusagen eine Art Freilichtmuseum. Uns war ehrlich gesagt nicht bewusst, dass sich dies in einer als gefährlich geltenden Gegend befand bzw. man durch eine solche Gegen laufen muss, um zu den Bildern zu gelangen. Es war Nachmittag und wir nahmen einen Ascensor hinauf zu unserem Ziel. den Rückweg wollten wir allerdings zu Fuß den Berg hinab gehen um die Aussicht auf die Stadt zu haben. Ja – wir begegneten einigen seltsamen Gestalten, dachten uns aber nichts dabei. Irgendwann begegneten wir einer älteren Einheimischen, die uns fragte, ob wir wüssten, wo wir hier unterwegs seien. Sie bestand darauf uns den Berg hinab bis zu einer belebten Straße zu begleiten, da genau dort ständig Überfälle stattfinden würden und es gefährlich sei. Hmm… wir fragten uns zwar, wie sie uns im Falle eines Überfalls beschützen würde, aber waren letztlich froh über die nette Dame und auch darüber wieder in belebterer Gegend zu sein.
Fisch und Muscheln satt in Viña del Mar
Bevor wir den späten Bus zurück nach Santiago bestiegen, fuhren wir mit einem lokalen Bus noch ins benachbarte Viña del Mar – einen mondänen Badeort nördlich von Valpo. Schön fanden wir das, was wir von Viña sahen nicht und waren froh, hier keinen Strandtag eingeplant zu haben. Aber es war nett ein wenig am Strand entlang zu laufen und vor allem wollten wir zu einem bestimmten Fischrestaurant welches die ältere Dame uns empfohlen hatte Wir speisten köstlich und bis kurz vorm Platzen – dazu gab es leckeren Pisco Sour zum Abschluss unserer Südamerika Zeit.
Spät erreichten wir am Abend Santiago und hatten Glück noch die allerletzte Ubahn zu bekommen und somit kostengünstig zu unseren Gastgebern ins Zentrum der Stadt zu gelangen.
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