Wunderschöne kleine Hafenstadt (20.11.2015)
Uruguay hat lediglich 2 Landesgrenzen: mit Brasilien und Argentinien. Das zweitkleinste Land Südamerikas (nach Suriname) ist etwa halb so groß wie Deutschland und hat dabei lediglich die Einwohnerzahl von Berlin. Ist es nicht beeindruckend, auf was für eine erfolgreiche fußballerische Historie das kleine Land des ersten Weltmeisters zurückblicken kann?! Von Buenos Aires aus ist Uruguay bequem per Fähre zu erreichen und dies ist sogar als Tagestrip möglich. Sicherlich ist Uruguay eine etwas längere Reise wert – wir spielten auch zwischenzeitlich mit dem Gedanken – aber letztlich überwog für uns der Wunsch, noch ein wenig mehr von Argentinien zu sehen und so fiel unsere Entscheidung auf einen Tagestrip. Leider ist dies nicht wirklich kostengünstig – die Fähre (es gibt 3 Anbieter, unterschiedlich schnelle und große Boote..) kostet vor allem bei kurzfristiger Buchung zum Regeltarif eine ganze Menge. Und wir buchten einen Tag vor der Reise Wir mussten allerdings in den sauren Apfel beißen, da wir unseren Bestand an US-Dollars auffrischen mussten, um anschließend auf dem Schwarzmarkt in Argentinien zu guten Kursen tauschen zu können. Wie schon berichtet, ist es offiziell unmöglich in Argentinien an US-Dollar zu kommen; im Nachbarland sind diese einfach aus dem ATM zu beziehen. Daher auch der rege Tagestourismus nach Uruguay
Am schnellsten erreicht man von Buenos Aires aus den kleinen Hafen von Colonia Del Sacramento. Der malerische Ort verdient es eigentlich wirklich nicht, nur eine Geld-Abhebe Destination zu sein. Wir erreichten Colonia am 20. November mit der frühen Buquebus Fähre. Da wir schon auf der Fähre das Gefühl hatten, die Mehrzahl der Reisenden würde auf der Jagd nach US-Dollars sein, steuerten auch wir schnurstracks als erstes eine Bank an. Problemlos hoben wir die gemäß unserer zuvor aufgestellten Kalkulation benötigten Mengen an Dollars ab – mussten uns dafür einige Male mit unterschiedlichen Karten an den Automaten stellen. Es fühlte sich seltsam an, anschließend mit so viel Bargeld in der Tasche umherzulaufen – aber wir wollten auf keinen Fall in die Verlegenheit kommen, doch nochmal in den nächsten 1-2 Wochen in Argentinien am Automaten Geld zu offiziellem Kurs abheben zu müssen.. wenn wir schon den kostspieligen Ausflug nach Uruguay unternahmen.
Nach erfolgreich beendeter Dollar-Mission, schlenderten wir ziellos durch den wirklich kleinen Ort. Der Himmel war tief blau, die Sonne lachte und so erschienen die für Colonia bekannten weißen und pastellfarbigen Kolonialstil-Häuser in voller Pracht. Wirklich ein hübscher Ort mit seinem Kopfsteinpflaster, seinen Straßencafés und farbenprächtigen Blüten: lila-farbige Drillingsblumen-Sträuche und rosa-farbiger Hibiscus überall. Wir setzten uns in einen Park und aßen mitgebrachte Snacks, verbrachten später einige Zeit auf einem Pier in der Sonne. Herrlich. Zum Abschluss gab es noch köstliches Eis, bevor wir uns wieder in Richtung Fähre begaben und mit erheblicher Verspätung in Richtung Buenos Aires schipperten.
Die Ein-/Ausreise war eigentlich ziemlich einfach und problemlos. Wäre da nicht ein Grenzbeamter auf Uruguay-Seite gewesen bei unserer Einreise, der uns beinahe den Tag vermiest hätte. Wir hatten natürlich kaum Gepäck dabei – lediglich einen unserer Daypacks. Da wir wussten, dass Uruguay recht teuer ist und wir ungern dort noch zusätzlich Uruguay-Peso abheben wollten zum Essen-Gehen, hatten wir uns morgens in Buenos Aires in einer hervorragenden Backstube mit diversen frischen Empanadas eingedeckt. Beim Verlassen der Fähre (Einreise nach Uruguay) fing uns der Zollbeamte ab und fragte was wir in unserer Tasche hätten. Wir verschwiegen unsere Empanadas nicht. Er wollte wissen, mit was die Teigtaschen gefüllt seien – wir hatten sowohl vegetarische als auch welche mit Thunfisch und Fleisch. Daraufhin belehrte der unfreundliche (und hungrig aussehende) Herr uns, dass wir kein Fleisch und kein Obst und Gemüse einführen dürften. Auch kein gekochtes Fleisch in Form einer Empanada-Füllung?! Wir diskutierten mit ihm, aber er konfiszierte einen Teil unserer Empanadas. Daraufhin sagten wir, wir mögen diese dann eben jetzt hier auf der Stelle vor seinen Augen essen – aber auch dies verbot er und verschwand mit unserem Essen. Wir waren wirklich sauer ob dieser Frechheit 😉 Für uns stand fest: der Mann hatte noch kein Frühstück gehabt und wollte unser Essen verspeisen – andernfalls hätte er wohl kaum unsere Bananen und die übrigen Empanadas durchgehen lassen. Wir wünschten ihm eine deftige Magenverstimmung aufgrund unserer leckeren Teigtaschen und reisten ein.
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